Ostasien bei Cannes
Bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen von Cannes vom 17. bis zum 28. Mai, waren auch wieder eine Reihe an ostasiatischen Produktionen vertreten. Besonders aus Südkorea gab es viele Beiträge bei den Filmfestspielen, mit zwei Filmen in der Wettbewerbsauswahl und einigen anderen, die außerhalb des Wettbewerbs liefen. Den prestigeträchtigen Jurypreis Palme d’or gewann der Film Triangle of Sadness des schwedischen Regisseurs Ruben Östlund. Der Film ist eine bissige Satire über eine Luxuskreuzfahrt für Superreiche, bei der sich nach einer Katastrophe schnell die bisherigen Hierarchien umdrehen.
Die beiden südkoreanischen Filme in der Auswahl waren Broker (브로커 Beurokeo) und Decision to Leave (헤어질 결심 Haeojil gyeolsim). Broker ist ein Drama von Hirokazu Kore-eda 是枝 裕和 über das moralisch sehr zweifelhafte Geschäftsmodell zweier Männer, welche Babys, die bei einer kirchlichen Baby Box abgegeben wurden, illegal zur Adoption verkaufen. Als eine Mutter eines der abgegebenen Babys mitentscheiden will, wer die zukünftigen Eltern sind, begeben sich die drei auf die Suche nach passenden Kandidaten. Der Krimi Decision to Leave von Park Chan-wook 박찬욱 und mit der chinesischen Schauspielerin Tang Wei 汤唯 in einer der Hauptrollen hingegen handelt von einem Kommissar, der bei einem Mordfall aufgrund der Hauptverdächtigen und Witwe des Ermordeten in eine emotionale Zwickmühle gerät.
Außerhalb des Wettbewerbs feierte unter anderem Hunt (헌트 Heonteu) der Debütfilm von Squid Game (오징어 게임 Ojing-eo Geim)-Star Lee Jung-jae 이정재 Premiere, in dem er auch selbst eine der Hauptrollen spielt. Im Film muss ein Agent des südkoreanischen Geheimdienst in den 80er Jahren einen nordkoreanischen Spion entlarven und findet sich dabei in einem Netz aus Propaganda und Vertuschung wieder, womit Hunt wie auch Squid Game sozio-politische Themen behandelt.
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